Milena Casado
DI•20•01•26
20••30

Milena Casado

Reflection of Another Self

Textlose Musik ist und bleibt abstrakt – auch wenn sie noch so systematisch und klar aufgebaut ist. Oft hilft sie denen, die sie machen, sich selbst auf die Schliche zu kommen. Beim Schreiben ihrer Stücke hat die Trompeterin Milena Casado manches über sich selbst erfahren. Der persönliche Erkenntnisgewinn und die Offenheit zu sich selbst klingt auf ihrem Programm Reflections of Another Self mit jedem Takt durch: das (Seelen-)Leben der gebürtigen Spanierin scheint oft ganz schön kompliziert, ist in jedem Fall aber anregend aufregend für alle, die ihr zuhören.

In einem Mix aus Postbop, Nujazz und gelegentlichen Avantgarde-Anwandlungen nimmt uns Milena Casado mit auf ihrem spannenden Selbstfindungstrip. Der wurde neulich sogar von der LA Times gefeiert, die die Trompeterin, Komponistin und Produzentin als Newcomerin würdigte, an der man im gegenwärtigen Jazz kaum vorbei komme.

Dass Milena Casado bereits mit Terri Lyne Carrington, Vijay Iyer, Kris Davis oder Aaron Parks gearbeitet hat, spricht für ihre Begabung. Denn diese Größen geben sich nur mit Musikerinnen und Musikern ab, die abgesehen von spieltechnischer Reife bereits ein Profil gezeigt und Charakterstärke bewiesen haben.